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Für Überweiser

Liebe Kollegen,
wir beginnen eine kieferorthopädische Therapie bei Kindern meist im frühen bleibenden Gebiss, etwa im Alter von 9 bis 12 Jahren. Das ist der beste Zeitraum für eine schnelle, effektive und gleichzeitig schonende Behandlung.

Bei einigen gravierenden Fehlstellungen ist allerdings ein früherer Start der kieferorthopädischen Therapie sinnvoll. Die Kieferanomalie lässt sich so besser behandeln und wir können oft auf eine spätere Zahnentfernung verzichten.

Wichtiger Hinweis

Das 2002 eingeführte KIG-System der gesetzlichen Krankenkassen sieht einen frühzeitigen Beginn der kieferorthopädischen Therapie zur Vermeidung von Entfernungen der Prämolaren nicht vor. Wir halten eine vermeidbare Entfernung gesunder Zähne jedoch nicht für vertretbar. Daher raten wir in diesen Fällen meist zu einem frühzeitigen Beginn. Bei Fragen zum Behandlungsbeginn können Sie uns selbstverständlich jederzeit ansprechen.

Für Überweiser

Insbesondere bei folgenden Fehlstellungen ist es sinnvoll, wenn Sie das Kind bereits frühzeitig zu uns überweisen:

Ein vorzeitiger Verlust insbesondere von Milchmolaren ist einer der häufigsten Gründe für einen späteren Frontzahnengstand. Mit einem Platzhalter können wir dem in der Regel einfach entgegenwirken und eine kieferorthopädische Behandlung häufig vermeiden.

Bei einem offenen Biss sollte die Ursache frühzeitig geklärt werden. Falls beispielsweise Lutschgewohnheiten der Auslöser sind, können wir oft mit Mundvorhofplatten oder anderen einfachen Maßnahmen eine spätere kieferorthopädische Therapie umgehen.

Heute können wir auch einen extremen Platzmangel meist ohne eine Zahnentfernung behandeln, vorausgesetzt die Therapie beginnt frühzeitig. Bei einem frühen Beginn muss die feste Zahnspange in der Regel weniger lange getragen werden. (Ein Hinweis auf einen möglichen späteren Platzmangel im bleibenden Gebiss ist es, wenn die Zahnzwischenräume im Milchzahngebiss sehr klein sind.)

Da sich der Kreuzbiss auf das weitere Kieferwachstum auswirkt, sollte er frühzeitig überstellt werden. (Hinweise auf einen möglichen späteren Kreuzbiss der bleibenden Zähne sind ein extrem schmaler Oberkiefer und die Progenie.)

Die Verletzungsgefahr der oberen Frontzähne kann dabei erhöht sein. Wir prüfen im Einzelfall, ob ein frühzeitiger Behandlungsbeginn sinnvoll ist.

Die Pubertät und somit der Zeitraum des Wachstumsschubs sind ideal für die kieferorthopädische Therapie. Wenn Mädchen sehr früh in die Pubertät kommen, kann es gelegentlich sinnvoll sein, bereits im Wechselgebiss mit der kieferorthopädischen Behandlung zu beginnen.

Nach Ihrer Einschätzung könnte eine kieferorthopädische Therapie früher als gewöhnlich sinnvoll sein, z. B. weil durch die Zahnstellung bereits eine Gingivarezession eingetreten ist? Zögern Sie nicht, Ihren jungen Patienten zu uns zu überweisen. Wir führen gerne eine weitergehende kieferorthopädische Diagnose durch.